Trier für Alle

Aussichtspunkt Petrisberg

Je weiter der eigene Horizont ist, desto besser kann man mit Herausforderungen umgehen. Für die Römer standen die Herausforderungen des Jahres 30 v. Chr. auf zwei Beinen und hörten auf den Namen Treverer. Der keltische Stamm konnte sich auch rund 20 Jahre nach dem Gallischen Krieg nicht wirklich damit abfinden, nun Teil des Römische Reiches zu sein und witterte angesichts des Bürgerkriegs zwischen Octavian (der unter seinem späteren Namen Augustus 17 v. Chr. die Stadt Trier gründen sollte) und Marc Anton Morgenluft.
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Doch Octavian wusste die Treverer klein zu halten. Hier auf dem Petrisberg mit seiner spektakulären Aussicht auf das gesamte trierische Moseltal errichtete er ein 50 Hektar großes Militärlager mit Platz für über 10.000 Soldaten. Nach nur wenigen Monaten war der Aufstand Geschichte und die Römer bauten das Lager größtenteils wieder ab. Doch Hang- und Höhenlage des Geländes blieben natürlich attraktiv. So wurde schon im Mittelalter – wie auch heute – an den Kürenzer und Olewiger Hängen Wein angebaut. Knappe 2000 Jahre, nachdem die Römer ihre Soldaten auf dem Petrisberg stationiert hatten, tat es ihnen die deutsche Wehrmacht nach und errichtete 1936 ebenfalls ein Militärgelände und ein Kriegsgefangenenlager auf dem Berg, in dem unter anderem der französische Schriftsteller Jean-Paul Sartre interniert war. Heute erinnert an diese dunkle Zeit nichts mehr. Viele Militärgebäude wurden abgerissen, andere in Büro- und Wohngebäude umgewandelt. 

Und die Aussicht? Die ist geblieben. Und lässt sich heute, mit den Weinstöcken zu den Füßen und einem Horizont, der an guten Tagen bis nach Luxemburg reicht, besonders gut genießen.

Ein Muss für: Weitsichtige. Panorama-Pilger. Picknicker. Verliebte und Romantiker.

Aussicht: 80%
Weite: 60%
Überblick: 100%


PSSSST! DER GEHEIMTIPP:
Im Volksmund nennt man den Aussichtspunkt Petrisberg übrigens die „Knutschkurve“. Welch persönliches Vorhaben Sie nun aus dieser Information ableiten, bleibt Ihnen vollkommen selbst überlassen.
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