Trier für Alle

Mattheiser Weiher

Natürlich, in Trier war man bereits im Mittelalter stolz auf seine vielen Kirchen und Klöster, auf seine Heiligen und insbesondere darauf, mit Petrus einen der ranghöchsten Himmelsbewohner als Stadtpatron zu haben. Aber fast noch heiliger als alle Heiligen zusammen ist dem Trierer sein Viez, ein herber Apfelwein, der stilecht aus einem 0,4 Liter fassenden Porzellankrug, der so genannten „Porz“ getrunken wird. Was das mit den Mattheiser Weihern zu tun hat? Der dort wachsende Speierling, schon bei den Römern ein geschätzter Obstbaum, wurde vor Mitte des 19. Jahrhunderts vor allem deshalb dort angebaut, weil seine stark gerbstoffhaltigen Früchte den Viez, in geringen Mengen zugefügt, haltbarer machte.
Mehr lesen
Der Rest des 150- bis 180-jährigen Baumbestandes ist da deutlich weniger berechnend. Hobby-Botaniker finden hier Schwarzerlen und Sumpfzypressen, Weiden und Binsen, Wasser- und Schwertlilien, aber auch weiße Seerosen, die in den 50er Jahren erstmals dort gepflanzt wurden. Wer eher zu den Tierfreunden gehört, kann verschiedenen Fluss- und Vogelarten beim Umherschwimmen, bei Flugübungen und Nestbau, im Spätsommer aber auch beim Tagesausflug mit der gerade angewachsenen Großfamilie zuschauen. Die eigene Bewegung kommt dabei übrigens auch nicht zu kurz. Gemütliche Spazierwege führen um den Mühlen- und Herrenweiher herum, auch ein Abstecher ins etwas höher gelegene Südbad mit Sprungtürmen, Wasserspielgarten und Kinderspielbereich ist drin. Das Südbad ist ab den ersten freibadtauglichen Tagen geöffnet; wer eher an Land bleiben möchte oder an kühleren Tagen in der Stadt ist, sollte dem Minigolfplatz einen Besuch abstatten (Dienstags Ruhetag).


Ein Muss für: Tierbeobachter. Baumbestimmer. Familien und Jogginggruppen. Minigolfer, Spielplatzbesucher und Freibadgänger.

Sport: 70%
Enten zählen: 40%
Kinderspaß: 70%


PSSSST! DER GEHEIMTIPP:
Vom Südbahnhof aus führt ein toller Rundfahrradweg durchs Altbach- und Olewiger Tal  (mit einem kurzen Abstecher zum Amphitheater) und am Höhenstadtteil Kernscheid vorbei mitten ins Naturschutzgebiet Mattheiser Wald. An den dortigen Weihern entlang fahren Sie dann durch den alten Stadtteil Heiligkreuz und seine Kapelle aus dem 11. Jahrhundert zurück zum Südbahnhof. Die Tour dauert etwa 90 Minuten und ist 17 Kilometer lang. Etwas Puste sollten Sie mitbringen – belohnt werden Sie dafür aber mit wunderschönen Aussichten und einer gesunden Mischung aus kulturellen Sehenswürdigkeiten und Natur pur.
 
Infos zur Barrierefreiheit