Trier für Alle

Moselkranen

Im Mittelalter am Trierer Hafen zu arbeiten, war wahrlich kein Zuckerschlecken. Tausende Tonnen Waren mussten pro Jahr verladen werden, alles mit bloßer Muskelkraft.  Kein Wunder, dass man versuchte, diese Arbeit effizienter zu gestalten. Bereits Ende des 14. Jahrhunderts gab es deshalb auf der Mosel sogenannte Schwimmkräne, die mobil am Ufer entlang bewegt werden konnten und das Beladen und Löschen von Waren erleichterten.
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1413 jedoch wurde mit dem steinernen „Alten Krahnen“ der erste Landkran errichtet, der fortan die robustere und wasserstandsunabhängigere Alternative zum Schiffskran war. Und nicht nur das: Nachdem die Stadt den Betrieb 1452 übernommen und mehrere Jahrzehnte eher unrentabel geführt hatte, kam Ende des 15. Jahrhunderts eine saftige Gebührenerhöhung, mit der nicht nur endlich Gewinne erwirtschaftet, sondern ganz nebenbei auch recht lückenlos überprüft werden konnte, welche steuerpflichtigen Waren in die Stadt hinein und aus der Stadt hinaus transportiert wurden. Über 350 Jahre später diente der „Alte Krahnen“ als Vorbild für den „Zollkrahnen“, der rund 250 Meter moselaufwärts steht und mit seinen zwei Auslegern den Vorgänger entlasten sollte. Bis 1910 war dieser jüngere Hafenkran in Betrieb. Allerdings wurde auch der „Alte Krahnen“ noch im 18. Jahrhundert renoviert und mit einem zweiten Ausleger versehen. Bis heute ist er voll funktionstüchtig, steht jedoch seit der Aufschüttung der Mosel nicht mehr nah genug am Wasser.

Ein Muss für: Moselspaziergänger. Technik-Interessierte. Frachtschiff-Fanatiker und Die-Muskelkraft-früherer-Generationen-Bewunderer.

Ausflugsziel: 30%
Moselspaziergang: 70%
Nostalgie: 50%


PSSSST! DER GEHEIMTIPP:
Die beiden Kräne am Moselufer sind leider nicht von innen zu besichtigen. Einen Ausflug sind Sie trotzdem wert. Sehr gut lässt sich dies mit einem Spaziergang oder einer Radtour entlang der Mosel verbinden. Und natürlich bieten wir Ihnen auch Spezialführungen rund um die Römerbrücke an, die auch die Kräne mit einbeziehen können. 
Weitere Informationen finden Sie hier.

Header und Vorschaubild: Herbert Schroyen
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