- © Trier Tourismus und Marketing/Victor Beusch
Trier für Alle

Welterbe-Erlebniszentrum: Nächster Schritt gemeistert

02.06.2025

In der 2. Runde des EFRE-Förderaufrufs „Touristische Erlebniswelten“ hat Trier nun seinen Antrag auf ein Welterbe-Erlebniszentrum abgeschickt

Als Stadt der kleinen Wege benötigt man in Trier lediglich knapp 15 Minuten, um mindestens drei Orte des Trierer UNESCO-Welterbes zu sehen. Doch ein neues Erlebniszentrum will die ganze Vielfalt des städtischen Welterbes multimedial erfahrbar machen und dabei auch zu einem Besuch weniger frequentierter Monumente anregen. Möglich wird dies durch den EFRE-Förderaufruf „Touristische Erlebniswelten unter Anwendung digitaler Technologien (Tourismus 4.0)“ im Rahmen des Förderprogramms öffentliche Tourismusinfrastruktur. Nachdem sich der Trierer Projektantrag bereits im September in der ersten Runde des zweistufigen Antragsverfahrens durchgesetzt hatte, konnte nun der umfangreiche Langantrag fristgerecht beim Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau (MWVLW) hochgeladen werden.

Mit einem neuen Welterbe-Erlebniszentrum (WEZ) möchte die Trier Tourismus und Marketing GmbH (TTM) einen weiteren wichtigen Baustein des 2022 verabschiedeten Tourismuskonzeptes in die Tat umsetzen, in dem die Etablierung einer zentralen und barrierefreien Anlaufstelle für Welterbe-Interessierte bereits hoch priorisiert im Maßnahmenkatalog aufgenommen worden war. Geplant ist ein pädagogischer und zugleich mit allen Sinnen erlebbarer Ort, der das Einzigartige des UNESCO-Welterbes multimedial vermitteln kann.

Damit passt das Projekt perfekt zum EFRE-Förderaufruf „Touristische Erlebniswelten“, der jeweils vom Land Rheinland-Pfalz und von der Europäischen Union kofinanziert wird. Sein Ziel, so die Kurzbeschreibung des Förderprogramms, ist es, „den Tourismus in Rheinland-Pfalz vor dem Hintergrund der digitalen Transformation mit innovativen und authentischen Erlebnisangeboten weiterzuentwickeln und seine Wettbewerbsfähigkeit zu stärken“. Genau dies ist im neuen WEZ geplant: Durch Hands-On-Stationen und immersive Erlebniswelten, durch 360°-Angebote und Virtual Reality-Tools soll nicht nur die Vielfalt des Trierer Welt- und Weltdokumentenerbes niedrigschwellig, familienfreundlich, inklusiv und qualitativ hochwertig aufbereitet, sondern auch der größere Bogen zur Trierer Stadtgeschichte, zu anderen Welterbestätten in Rheinland-Pfalz und darüber hinaus sowie zur Geschichte der UNESCO gezogen werden. Das hat das MWVLW bereits im Sommer des vergangenen Jahres überzeugt und durch die positive Bewertung des Kurzantrags die Tür zur Vorbereitung und Abgabe des Langantrags geöffnet. Die Förderquote des Förderaufrufs beträgt 85% mit Fördermitteln in Höhe von ca. 1,4 Mio Euro für Trier.

Rund acht Monate später konnte die TTM nun in Kooperation mit der Stadt Trier, insbesondere dem Amt für Stadtkultur und Denkmalschutz, und in Abstimmung mit der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE), dem Bistum Trier, dem Sekretariat für das Welterbe in Rheinland-Pfalz, der Evangelischen Kirchengemeinde, der Pfarrgemeinde Liebfrauen und dem Heimat- und Kulturverein Agulia e.V. (Igel) den ausführlichen Förderantrag für die Stufe 2 fristgerecht hochladen. Lediglich ein Dokument muss nach Absprache mit dem Ministerium noch nachgereicht werden, da es von einem entsprechenden Stadtratsbeschluss Ende des Monats abhängt. Alle anderen Einzeldokumente liegen vor.

„Das war ein Kraftakt“, freut sich TTM-Geschäftsführer Yannick Jaeckert über die erfolgreiche Absendung des Antrags. „Ich bin der Stadt und den beteiligten Ämtern dankbar für ihre bisherige Unterstützung, ohne die dieser Projektantrag nicht hätte fertiggestellt werden können. Und auch unseren Kooperationspartnern, die sich durch ihr Know-How und ihre Begeisterung für unser Welterbe in allen Vorüberlegungen stark engagiert haben.“ Ob diese gemeinschaftlichen Anstrengungen erfolgreich sein werden und sich gegen die anderen eingereichten, rheinland-pfälzischen Projekte durchsetzen können, entscheidet sich voraussichtlich im Herbst. Kulturdezernent Markus Nöhl ist optimistisch: „Das Welterbe-Erlebniszentrum könnte zweifelsohne eine hohe touristische Strahlkraft besitzen und im Sinne des Destinationsmanagements die ganze Bandbreite unseres historischen Erbes mit neuester und abwechslungsreicher Technik abbilden. Ich bin davon überzeugt, dass der eingereichte Antrag dies auf vorbildhafte Weise widerspiegelt.“