Als sich der Mönch Simeon 1028 in die Porta Nigra einmauern ließ, um fortan ungestört der Bibellektüre nachgehen zu können, konnte er nicht ahnen, dass ausgerechnet seine bienenkorbförmige Mütze ihn einst hunderte von Jahren überleben würde. Bereits im Mittelalter glaubte man daran, dass Simeons Kopfbedeckung gegen Kopfschmerzen und Augenleiden helfen könnte. Schließlich war der Einsiedler nach seinem Tod vom Papst heilig gesprochen worden – damit lag auch in den wenigen Gegenständen aus seinem Besitz eine gesegnete Göttlichkeit. Ob sich die heilende Wirkung der Mütze bis ins 21. Jahrhundert gerettet hat, kann heute leider kaum überprüft werden: Sie liegt sicher hinter Glas in der Trierer Domschatzkammer und darf leider nicht aufgesetzt werden. Beeindruckend ist sie dennoch, kann sie doch tatsächlich ins 11. Jahrhundert datiert werden und ist somit eine der wenigen Reliquien, deren nachweisbare Herkunft mit der über sie erzählten Legende übereinstimmt.
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Doch auch fernab textiler Heiligkeit hat die Domschatzkammer eine unglaubliche Sammlung zu bieten. Nicht umsonst werden Objekte wie die Elfenbeinschnitzerei aus dem 5. Jahrhundert, die eine Reliquienprozession zeigt und als eines der Hauptwerke spätantiker Kunst gilt, das unfassbar filigran gestaltete Gozbert-Rauchfass, das um 1100 in Trier entstand, oder der berühmte, rund 1000 Jahre alte Andreas-Tragaltar, eines der bedeutendsten Werke der Schatzkunst des 10. Jahrhunderts, immer wieder von Museen weltweit angefragt – aber selten bis nie verliehen. Auch wenn die Sammlung im 18. Jahrhundert viele ihrer Schätze an die Schmelzöfen verloren hat und im 19. und 20. Jahrhundert nur durch Schenkungen und Ankäufe wieder erweitert wurde, ist sie bis heute eine der bedeutendsten der Welt. Und sollte Ihnen bei all dem Gold und Edelsteinbesatz die Augen über gehen, werfen Sie einfach einen Blick auf die beigefarbene Bienenkorbmütze des heiligen Simeon. Sie hat garantiert auch durch das Glas hindurch eine beruhigende Wirkung.
Ein Muss für: Heilige. Bischöfe. Reliquiensammler. Goldschmiede. Detailverliebte und Schatzsucher.
Glanz: 80%
Heiligkeit: 60%
Legende: 40%
PSSSST! DER GEHEIMTIPP:
Etwas Spezielles müssen wir an dieser Stelle nicht herausgreifen, denn der Domschatz ist ein Geheimtipp in sich. Zu verdanken hat er dies auch der Tatsache, dass seine Präsentation in den Räumen des 1480 erbauten „Badischen Baus“ zugegebenermaßen einer Modernisierung harrt. Häufig wird er daher beim Besuch des Doms eher links (oder, wenn man die Treppe zur Heilig-Rock-Kapelle hochgeht, besser gesagt rechts) liegen gelassen. Zu Unrecht. Denn die einzigartigen Objekte wirken auch so. Seien Sie gespannt!
Alle Bilder: © Amt für kirchliche Denkmalpflege Trier, Rita Heyen
Öffnungszeiten
Regulär:
April – Oktober und Ende November – Dezember: montags – samstag, 10.00 - 17.00 Uhr
sonntags / kirchl. Feiertage: 12.30 - 17.00 Uhr
November und Januar – März:
dienstags – samstags: 11.00 - 16.00 Uhr
sonntags / kirchl. Feiertage: 12.30 - 16.00 Uhr
An folgenden Sondertagen bleibt die Domschatzkammer geschlossen:
Neujahr, Karfreitag, Ostersonntag, Heiligabend, 1. Weihnachtstag, 2. Weihnachtstag, Silvester.
Eintrittspreise
Erwachsene: 1,50 EUR
Ermäßigt*: 0,50 EUR
Familien**: 3,50 EUR
Gruppen Erwachsene (20 – 35 Personen): 30,00 EUR
Gruppen Kinder (15 – 25 Personen, 4 - 16 Jahre): 7,50 EUR
Kombiticket für Domschatz und Museum am Dom
Erwachsene: 4,00 EUR
Ermäßigt*: 2,20 EUR
Familien**: 8,00 EUR
* (Kinder (4 bis 16 Jahre), Schwerbehinderte und Begleitpersonen, soweit im Ausweis eingetragen, Schüler/Studenten, Zivis/FSJler/Wehrpflichtige bei Vorlage des Ausweises.)
** 2 Erw. und bis zu 4 Kinder
Kontakt
Hohe Domkirche – DomschatzMustorstraße 2
54290 Trier
Tel. + 49 (0)651 7105-378
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